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  • AutorenbildCarmen Schiefer

Praxisbeispiel Leaky Gut: Jampa… Der Hund, der echt durch die Hölle ging




Der süße Sheltie kam im April 2017 in meine Praxis. Der Kerl vertrug kaum noch ein Futter, ohne Blähungen und Durchfall zu bekommen. Die Besitzerin fing langsam an zu verzweifeln, wie sie ihren Kerli satt bekommen sollte. Er bekam von mir Pflanzenextrakte, um die Leberfunktion zu unterstützen und erst mal war alles gut.


Ein gutes Jahr später begann dann die Abwärtsspirale:

· Konsistenz vom Kot wieder stark wechselnd von fest bis Durchfall mit Schleimfetzen und teilweise Blut

· Prostata vergrößert

· Blasenentzündung mit Struvitkristallen

· Schwere Koliken mit Zittern und Jammern

· Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) mit Verdacht auf Insuffizienz

· Verdacht auf IBD


Er bekam verschiedene Antibiotika, Guardacid, Novalgin, Futter wurde wieder umgestellt. Wenn die Koliken sehr schlimm waren, halfen nur noch Novalgin-Zäpfchen und Bewegung draußen. Die arme Frau ist zu jeder Tages- und Nachtzeit mit Jampa raus und hatte immer Schmerzzäpfchen griffbereit!


Aufgrund der Pankreatitis verschrieb der Tierarzt Verdauungsenzyme, die alles noch schlimmer machten. Der Hund war über Monate quasi keinen einzigen Tag frei von schweren Koliken, hatte geradezu Angst vor Futter und 2 kg an Gewicht verloren. Für einen kleinen Sheltie eine ganze Menge!


Die Besitzerin wandte sich wieder an mich und jetzt fing die Detektivarbeit an: Wo zum Teufel liegen die Ursachen?


Ich machte einen Bioresonanztest und fand neben Bauchspeicheldrüse den größten Unterstützungsbedarf im Bereich Darm.


Da ich in der Zwischenzeit viele Online-Seminare bei dem mikroökologischen Institut besucht hatte, wollte ich unbedingt abklären, ob Jampa eine durchlässige Darmschleimhaut hat und daher unter dem Leaky-Gut-Syndrom leidet.

Wir sendeten also eine Kotprobe ins Labor und ließen einen Darmflora-Check machen, außerdem eine Überprüfung der Futtermittelausnutzung und der caninen Elastase, welche Aufschluß über Funktion der Bauchspeicheldrüse gibt und den Darmschleimhautmarker Zonulin.




Das Ergebnis:

· Darmflora zeigt Verminderung der Bifidobakterien: ok, dass alleine reicht nicht aus, um so schwere Symptome hervorzurufen

· Canine Elastase stark vermindert: also Insuffizienz der Bauchspeicheldrüse

· Zonulin Wert bei 605: WOW, Referenz geht bis ca. 70!!




Tatsächlich war also die Darmschleimhaut bereits so geschädigt, dass Jampa definitiv unter dem Leaky-Gut-Syndrom leidet.

Jetzt konnten wir endlich die richtige Therapie für Jampa zusammenstellen, die insgesamt ein dreiviertel Jahr dauerte.


Mittlerweile hat er wieder gut an Gewicht zugelegt, frisst wieder gerne, die Bauchspeicheldrüse hat sich tatsächlich erholt und er braucht nur noch ganz selten Verdauungsenzyme, er hat keine Koliken und… Frauchen kann endlich wieder besser schlafen, weil sie nicht mehr bei Nacht und Nebel mit ihrem Schatz raus muss.


Und ich? Ich bin total froh, dass ich mich immer weiterbilde, denn nur so kam ich tatsächlich auf die Ursache all dieser Symptome und konnte Jampa und danach noch vielen anderen Tieren helfen.


Danke an Jampa und seine Besitzerin, die mich einfach machen ließ, was ich an Diagnostik für notwendig hielt ;-)


Alles Liebe für euch und eure Pfötchen

Carmen

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